Bei der Pettenreuther Wehr beginnt eine neue Ära

03.02.2017

Bilder und Text von Ralf Strasser

Die neue Vereinsspitze bei der Feuerwehr Pettenreuth ist weiblich besetzt. Nachdem Christian Schmid auf eigenen Wunsch in die zweite Reihe des Ehrenamtes zurücktritt und auch seine Frau Christine das Amt der Damensprecherin abgibt, waren Neu- und Ergänzungswahlen erforderlich. Nahezu einstimmig wurde Brigitte Setz als neue Vorsitzende von 64 stimmberechtigten Mitgliedern gewählt. Kerstin Czelenski beerbt Christine Schmid als Damensprecherein, Magdalena Fundeis folgt Brigitte Setz als Schriftführerin. Setz ist fest verwurzelt bei der Pettenreuther Wehr "Ich bin gefühlt schon eine Ewigkeit aktiv bei der Feuerwehr", sagt sie. Und sie hat schon immer Verantwortung übernommen. 27 Jahre lang war sie Schriftführerin und wirkte mit bei der Organisation der Vereinsaktivitäten.

Stolz auf das neue Amt

Jetzt habe ihr der bisherige Vorsitzende sein Vertrauen geschenkt und sie als neue Vereinsführung vorgeschlagen. "Das erfüllt mich natürlich auch mit Stolz und ich hoffe, dass ich die Erwartungen erfüllen kann." Christian Schmid ist das, was man als Urgestein bezeichnen kann. 47 Jahre bei der Feuerwehr, von 1983 bis 2008 erster Kommandant, ab 2008 bis 2017 Vorsitzender des Vereins. Dem stand seine Frau in nichts nach, sie stand seit 1986 ununterbrochen in der Damenvertreteung. "65 Jahre lang waren sie federführend im Ehrenamt, das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen", sagte Kommandant Martin Liebl in seiner kurzen Laudatio.

"Helfer der Not" machen guten Job

Liebl, der neun (Lehr) Jahre als zweiter Kommandant bei Schmid hatte, betonte die grpßen Schuhe, die nun zu füllen seien. Bürgermeister und Wahlleiter Werner Fischer sprach von einer Ära, die zu Ende gehe. Bei diesen Emotionen geriet der Jahresbericht der Aktiven fast in den Hintergrund, und doch machten auch die "Helfer der Not" einen guten Job. 19 Einsätze, davon ein Brand und zehn THL-Einsätze hatte die Mannschaft zu absolvieren. "Gottseidank eine geringe Zahl", bilanzierte Liebl. Immerhinn habe man 441 Stunden investiert. Die Basis für die erfolgreich verlaufenden Einsätze erarbeitete man sich  bei 563 Stunden Ausbildung in Theorie und Praxis. Eine Erfolgsmeldung betraf den Nachwuchs und diese hörte sich tatsächlich beeindruckend an. Maria Riemhofer berichtet von 12 Jugendlichen, die sich in der Mehrheit intensiv und überaus engagiert auf den Feuerwehrdienst vorbereitet. Raphaela Bräu, die zusammen mit Brigitte Setz die Kinderfeuerwehr betreut, ist stolz auf die 24 Kinder, die mit Spaß und Freude sabei sind. "Seit drei Jahren gibt es die Kinderfeuerwehr und immer waren 22 bis 28 Kinder bei den kurzweiligen Aktionen dabei." Sieben von ihnen wurden nun in der Versammlung mit Urkunde zur Jugendfeuerwehr geleitet. Bei allen Erfolgsmeldungen, es gibt auch Wünsche, die noch nicht erfüllt sind: Einer davon betrifft den Fuhrpark. "Der ist in die Jahre gekommen", formulierte Liebl. "Wir wissen was wir brauchen, jetzt ist die Gemeinde am Zug." Die konnte eine Antwort geben. Erster Bürgermeister Werner Fischer: "Die Marschrichtung ist klar, wir werden nächstes Jahr das Löschfahrzeug ausschreiben, Ende 2018 könnten wir das Fahrzeug in Pettenreuth haben." Bevor sich Christian Schmid mit einem "34 Jahre sind genug, und ich bin ja nicht aus der Welt" verabschiedete und seiner Nachfolgerin eine gute Hand wünschte, resümierte er noch einmal das Vereinsjahr. Und wieder waren es gute Zahlen, die er präsentierte. 268 Mitglieder habe der Verein aktuell. "Wir sind stark gewachsen", erklärte er. "Keine Austritte, fünf neue Mitglieder."

Auch finanziell erfolgreich

Erfolgreich war man auch mit den Vereinsfesten. Nicht nur gesellschaftlich, sondern auch finanziell: "Die Haussammlung sowie das Sommerfest und die Dorfweihnacht waren gut besucht und bescherten uns sehr gute Einnahmen, die wir in die Ausrüstung investieren können", erzählte Kassenwart Alfons Mühlbauer. Mit stehenden Ovationen wurden Christian Schmid und seine Frau Christine am Ende der Versammlung im Saal der Gaststätte Gassner in Erlbach verabschiedet und Brigitte Setz als würdige Nachfolgerin willkommen geheißen.